1. Mai 2020

Wir sind mittlerweile sehr lange in dieser Coronakrise. Und das merke ich auch. Vor allem meine Depression ist in diesem Zeitraum massiv angewachsen. Ich vermisse es, Freunde zu treffen, die mir zeigen, dass diese Stimmen in meinem Kopf unrecht haben, ich vermisse es, Menschen zu umarmen. Erst nun realisiere ich, dass nicht die Erkrankung schwächer wurde sonder mein Umgang mit jener.

Das eigentliche Hilfssystem lässt mich momentan im Stich. Es wird nur noch auf Sparflamme genutzt. Termine abgesagt, niemand mehr in die Räume gelassen, in der therapeutische Maßnahmen stattfinden sollten..

Ich lebe alleine. Das ist bisweilen sehr gut, manchmal gar förderlich, da ich oftmals nach der Arbeit nicht die Kraft besitze, einen anderen Menschen zumindest physisch zu ertragen. Und trotzdem ist es in den letzten Wochen sehr anders geworden. Das alleine sein wurde zur Einsamkeit.

Ich muss es irgendwie aufschreiben, muss irgendwie mitteilen, wie ich mich momentan fühle, da ich sonst Angst habe, mich vollkommen abzuschotten. Und obwohl dies meine Erkrankung möchte, möchte ich dies nicht. Noch besitze ich den Willen, die Kraft, weiter dagegen vor zu gehen. Noch ist mein Geist nicht gebrochen.

Ich kämpfe.. und hoffe, dass ich bald zumindest wieder Freunde sehen darf. Denn sonst.. wird es verdammt schwer.